CRAFTWERK CHRONICLES

Grand Alpes

Michael Weber

Wenn die beiden Worte in einem Atemzug genannt werden, kommen die meisten Motorradfahrer ins Schwärmen! Legendär ist diese Route, die sich durch die französischen Seealpen bis zum Mittelmeer schlängelt.

Grand Alpes

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Michael Weber
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Michael Weber

Wenn die beiden Worte in einem Atemzug genannt werden, geraten die meisten Mopedfahrer ins Schwärmen. Legendär ist die Route, die sich durch die französischen Seealpen bis zum Mittelmeer schlängelt. Ein Pass folgt dem nächsten. Über 800 Kilometer Kurvenzauber, meist über der Baumgrenze mit den schönsten Panoramen der Alpen und den höchsten Alpenpässen.

Der Einstieg in die Route erfolgt am Genfer See, und ihr Ende liegt oberhalb von Nizza. Neben der klassischen, gut beschilderten Route gibt es immer wieder die Möglichkeit, weitere Schleifen einzubauen. Sicherlich könnte man sich eine Woche daran berauschen, wenn man möchte.

Von Berlin aus sind es insgesamt über 2.100 Kilometer bis nach San Remo, meinem Ziel. Dafür habe ich mir fünf Tage Zeit gelassen und bin teilweise über 10 Stunden am Tag Motorrad gefahren.

Die erste Etappe führte nach Stuttgart, am zweiten Tag bereits zum Genfer See nach Thonon-les-Bains. Von hier aus weiter nach Val-d’Isère. Während meiner Reise fand gleichzeitig die Tour de France statt, ein paar Mal musste ich mich hinten anstellen und warten, bis der ganze Tross durchgefahren war.

Am vierten Tag fuhr ich bis Briançon, dann folgte der letzte Abschnitt bis zum Mittelmeer, entlang der Küste bis nach San Remo. Dort habe ich dann 14 Tage Mittelmeerurlaub genossen, mit kleinen Tagesausflügen in die unzähligen Täler im Hinterland.

Die Rückreise führte dann durch die italienischen Alpenausläufer, über das Piemont zum Comer See und weiter über die klassischen Alpenpässe zum Brenner. Ein weiterer Stopp in München, bevor es durch das Altmühltal Richtung Berlin ging.

Insgesamt waren es traumhafte 5.500 Kilometer. Tatsächlich kann man im August die Alpenbereiche, die in der Einflugschneise von München liegen, getrost meiden. Die allgemeine Urlaubszeit vermiest das freie Fahren schon sehr – Too much Traffic.

Leider gesellen sich mittlerweile auch viele E-Bike-Radler hinzu, die plötzlich in der Lage sind, Hochalpenpässe rauf und runter zu radeln. So trifft man bedauerlicherweise zu viele bierbäuchige Hobbyradler, die im Tour-de-France-Outfit die Berge erklimmen.

Whatever tomorrow brings.

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